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Modellfehler

Um (reale) numerische Probleme lösen zu können, wird normalerweise das tatsächliche Problem mit Hilfe eines Modelles dargestellt. Dabei beschränkt man sich oft auf das "Wesentliche" und vereinfacht damit das tatsächliche Problem, indem man im Modell einfach gewisse bekannte aber - auch unbekannte - Faktoren wegläßt. Diese Abweichung zwischen Original und Modell bezeichnet man als Modellfehler.

Wenn die weggelassenen Faktoren tatsächlich nur eine geringfügige Auswirkung auf die Lösung des Problems haben, ist das natürlich kein Problem. Aber es ist nicht möglich, die Einhaltung einer vorgegebenen Fehlertoleranz garantieren zu können, ohne den Modellfehlereffekt (das sind die Auswirkungen aller Modellfehler auf das Ergebnis) quantifizieren zu können. Wegen so manchen möglicherweise unbekannten Einflussgrössen ist dies aber prinzipiell unmöglich!

Beispiel:
Beim mathematischen Modell eines Pendels wäre es denkbar, die Reibung der Pendelaufhängung einfach zu idealisieren (also davon auszugehen, daß die Aufhängung reibungslos ist) und damit im Modell nicht abzubilden.

Dadurch wird der Aufwand zur Berechnung des Pendels natürlich um einiges geringer, aber man macht dadurch sozusagen absichtlich einen Fehler. Wie groß dieser Fehler jetzt genau ist kann man aber nicht sagen, da es sehr von der tatsächlichen Reibung der Pendelaufhängung abhängt. Ist diese gering, so wird wohl auch der Fehler "gering" sein, wenn nicht dann halt um so größer. Es gibt zwar einige Verfahren um die Größe dieser Fehler abzuschätzen, aber wie schon der Name sagt ergebn diese auch nur eine Schätzung und verursachen wieder einen Aufwand, den man ja eigentlich vermeiden wollte, denn sonst könnte man den entsprechenden Faktor ja gleich ins Modell aufnehmen.


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